Eine Frage, die ich in den letzten Jahren oft gestellt bekomme habe, ist: Annelie, wie kannst du dir denn die ganzen Reisen leisten?
Manche Menschen, die mich beobachten, haben diverse Ansichten auf meine Leben. Meine Familie (und bestimmt auch Freunde) dachten (glaube ich) lange, ich sei einfach faul. Wiederum andere Menschen glauben, ich mache Unmengen an Geld mit meinem spirituellen Business. Manche denken, ich lebe auf Kosten anderer, und nur wenige wissen, das ich auch mal einen normalen Job hatte, Geld gespart habe und natürlich auch sehr viele begünstigende Momente erleben durfte, in denen mir Unterstützung zu Teil wurde.
Ich komme aus keinem reichen Elternhaus, habe nie viel Geld besessen aber immer schon war für mich eines klar: Ich werde mich in diesem Leben für niemanden aufopfern. Ich werde in diesem Leben nicht ein Sklave eines Arbeitssystemes, was mich 5 Tage die Woche von früh bis spät einspannt. Mit 25 Jahren kam zum ersten Mal der Gedanke zu mir, dass ich nicht mehr klassisch arbeiten gehen möchte. Dann mit 28 entschied ich, eine Auszeit zu nehmen, die ich mit 29 Jahren begann. Seitdem habe ich in keinem wirklich festen Arbeitsverhältnis gearbeitet.
Jedes Mal, wenn Fragen zu meinem Lifestyle kommen, muss ich selbst kurz überlegen, denn ich habe oft gar keine Ahnung, wie ich das genau mache und gemacht habe in den letzten Jahren. Und doch ist diese Frage jedes Mal erneut für mich der Anlass, eine demütige dankbare Haltung einzunehmen. Denn seit 2016 habe ich bewusst einen anderen Weg eingeschlagen und wusste, dass ich Menschen mit (m)einer einzigartigen Art helfen möchte. Seit jeher ist mein Leben konstant einem Wandel unterzogen. Ich habe kein festes Einkommen. Ich darf und muss mich gefühlt alle 6 Monate neu erfinden denn ich gehe immer mit dem Wandel der Zeit. Das ist anstrengend und kostet sehr viel Kraft.
Der Preis für ein freies selbstbestimmtes Leben fühlt sich manchmal hoch an. Wenn du aber zusätzlich noch gewisse Vorstellungen davon hast, wie du arbeiten willst und was du machen möchtest, und es diesen Job gar nicht gibt, dann wird es herausfordernd. Niemand ausser einem selbst kann die unzähligen Stunden des Grübelns sehen, in denen man alles hinschmeißen will und überlegt, doch wieder einen „normalen“ Job auszuüben. Es wird selten im Aussen portraitiert, wie schwer es in den ersten Jahren sein kann, den Weg der Seele zu gehen. Und damit meine ich, dich von allem frei zu machen, was man so in unserer Gesellschaft lernt. Nämlich, das man hart arbeiten muss, dass man sich bis zur völligen Selbstaufgabe ausbeuten lässt um sich dann Haus und Urlaub zu leisten. Ich übertreibe bewusst. Dabei ist es oft nicht mal eine Übertreibung.
Seit 2016 habe ich immer um Geld gebangt. Es kam, es ging. Es war immer irgendwie knapp. Ich sah aber auch nicht ein, mich ständig von allen Genüssen abzutrennen und nur zu sparen. Für mich war immer klar: Ich möchte JETZT Leben, nicht erst wenn ich 66 bin und in Rente gehe.
Also habe ich angefangen, mir anzuschauen, was mein Thema mit Geld ist. Das dauert jetzt schon eine Weile und ich entdecke immer wieder neue Schichten. Zunächst fand ich den klaren Mangelgedanken im Familiensystem, dann im Umfeld und auf einer weiteren sehr tiefen Ebene erkannte ich, dass ich Angst vor Geld habe. Denn Geld bringt durch unsere konstante Bewertung und Konditionierung immer eine Gewichtung mit sich. Es ist gut oder böse, je nachdem was man uns erzählt hat. In einer Meditation fühlte ich einmal enorme Angst vor Geld. Ich fühlte, dass ich es missbrauchen könnte, dass Menschen sich von mir abwenden, wenn ich viel Geld habe, das ich allen etwas geben muss und mich das mental auslaugt etc... All diese verschiedenen Ansichten spielten sich immer unbewusst in mir aus. Und sie tun es noch heute, denn meine Reise mit Geld ist noch lange nicht zu Ende.
Und doch habe ich immer alles was ich brauche und mehr. Ich lud das Geld eine Weile bewusst zu mir ein und spürte in verschiedenen Meditationen, wie sehr mich Geld ängstigte. Geld besucht dich aber nur ungern, wenn du zumeist negative Assoziationen mit ihm hast. Es braucht deine freudige Einladung und dein Wohlgefallen. Es freut sich über Dankbarkeit und Wertschätzung. Ich habe Geld eine Zeitlang wie eine Freundin betrachtet, es aber auch immer wieder schweifen lassen und mich nicht ausreichend um mein Mony Mindset gekümmert.
In den letzten Jahren kam mir die Idee, dass ich gern über Spenden Geld verdienen möchte. Und ich begann, dies in meinem Angeboten wiederzuspiegeln. Das klappte anfangs gar nicht weil die Menschen kein Gefühl für den Wert meiner Arbeit hatten und ich in der Erwartung lebte, was sie geben sollten. Ich musste erneut mein ganzes Mindset überdenken aber blieb dem Gedanken treu, dass es Menschen geben wird, die meine kostenlosen Meditationen und meinen Podcast auf Spotify entlohnen würden. Ich sprach immer mal wieder darüber, dass ich mich über eine Wertschätzung freuen würde.
Wertschätzung für eine Leistung in Form von Geld zu geben, ist manchmal schwer da eine aussenstehende Person oft nicht weiß, wieviel Zeit und Energie in ein Produkt geht. Ich glaube immernoch an das Spendensystem, dass wir in der Lage sind, großzügig zu geben, wenn wir es fühlen. Von Spenden leben kann ich leider (noch) nicht.
Vor 2 Jahren fing es jedoch an, das die Spendenbeträge teilweise 4stellig wurden. In den letzten zwei Jahren habe ich Tausende von Euros geschenkt bekommen, ich würde meinen im 5stelligen Bereich.
Warum ist das so? Nun ich habe ganz gezielt an einem Thema in mir gearbeitet: Vertrauen!
Es war nicht so sehr meine Einstellung zu Geld, die am Ende den Unterschied machte, sondern meine erlernte und langsam verkörperte Fähigkeit, zu vertrauen, dass für mich gesorgt ist. Das bedeutet nicht, das ich mich zurück lehne und nichts tue. Im Gegenteil, ich habe sehr viel unsichtbare Arbeit geleistet. Ich habe mir konsequent meine Traumata und Wunden im Familiensystem angeschaut und somit nicht nur Heilung in mein Leben gebracht, sondern auch für meine Familie, Freunde und Bekannte. Ich habe unzählige Menschen inspiriert (so sagen sie) und hunderte Sessions gegeben, in denen ich den Menschen wertvolle Tips und Unterstützung für ihre Herausforderungen geben konnte. Das ist teilweise "harte" Arbeit, die oft nicht adequat bezahlt wird. Niemand weiß vorab, was er bei mir bekommt. Mein Arbeit basiert auf einem Vertrauen, dass die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt zu mir finden und sich mir und meiner Arbeit öffnen können. Bisher hat es keiner (soweit ich weiß) bereut.
Ich kann mit meiner spirituellen Arbeit ausreichend bis sehr viel Geld verdienen, und doch schaue ich immer, dass mein Wohlbefinden nicht darunter leidet. Darum verdiene ich am Ende doch nicht soviel, weil ich merke, das ich schnell ausbrenne, wenn ich zuviel aufeinmal mache. Wer meine Arbeit nicht kennt, kann also schnell urteilen, dass ich nicht gewillt bin, hart zu arbeiten oder einfach kein Bock auf Arbeit habe. Das stimmt aber so nicht, denn meine Arbeit ist einfach nicht so sichtbar, wie die eines Bauarbeiters oder einer Person, die jeden Tag in ein Büro geht. Und doch hat das, was ich mache, einen enormen Einfluss auf diese Welt. Dies wird jedoch nur jemand erkennen, der sich mit Energiearbeit und Coaching auskennt.
Geld kommt immer genau dann, wenn ich mich für etwas entscheide. Es kommt nicht früher oder später, es kommt dann, wenn ich es nicht erwarte sondern für mich einstehe und meinem Herzen folge. Oft habe ich Jobs abgelehnt und hatte lieber weniger Geld zur Verfügung, statt mich und meine Werte für Geld zu verraten. Ich habe gelernt, meinem Gefühl zu vertrauen und das bedeuetet, manchmal Klienten oder Angebote abzulehnen und somit tausende Euros liegen ziehen zu lassen.
Das Universum ist ein mystischer Ort. Ich habe viele Jahre recht häufig geflucht, warum es alles so schwer ist, wozu ich all diese innere Arbeit mache wenn es sich so gar nicht bis wenig auszahlt. Ich musste Geduld lernen (noch immer nicht so ganz mein Ding). Denn all die Jahre Disziplin und Hingabe zu meinem Weg haben sich besonders in den letzten 2 Jahren ausgezahlt. Ich habe noch nie so viele Geschenke bekommen und ich sehe das nicht als selbstverständlich. Mit dem „Beschenkt werden“ kommt auch ein neues Thema, nämlich „sich schuldig fühlen es anzunehmen“. Für die meisten von uns ein wundes Thema, ohne es zu wissen.
Ich bedanke mich jeden Tag für alles, was mir wiederfährt. Ich bedanke mich für Geld, das zu mir fließt, aber auch für Geld, das von mir fließt. Zweiteres ist etwas kniffeliger.
Wie kann ich mir also ein Leben leisten, als ob ich immer im Urlaub bin?
Die Antwort lautet: Ich kann es mir nicht leisten!
Es ist einfach so. Es „wiederfährt“ mir, weil ich mich dafür entschieden habe. Es ist mein Leitsatz geworden, ein Leben zu leben, als wäre ich konstant im Urlaub. Es war anfangs ein spaßiger Satz, eine Idee um eine Richtung zu haben. Dies fand auch Ausdruck im Modelabel „On Vacation“. Ich habe quasi ein Mantra für mich kreiert und dieses manifestiert sich seit jeher.
Wenn ich etwas unbedingt möchte und es mir nicht leisten kann, dann frage ich physisch in meinem engen Umfeld nach dem Geld. Ich investiere sehr viel Geld in meinen Weg der Heilung und das Geld was ich investiere kommt immer mehrfach zu mir zurück. Ohne Ausnahme. Daher lasse ich mich von finanziellen Engpässen auch nicht abhalten. Ich mache es möglich. Und es scheint so, als ob das Universum mich dafür immer belohnt hat. Wer also sagt, er könne sich etwas nicht leisten, was er wirklich mit Überzeugung fühlt und machen möchte, der lügt sich selbst an.
Hawaii habe ich geschenkt bekommen. Ein Geschenk, dass sehr spontan zu mir kam. Ich glaube das manchmal selbst alles kaum, aber irgendwas muss ich doch ein bisschen richtig machen, dass ich mit Möglichkeiten, Geld und Liebe beschenkt werde. Wer mich kennt weiß jedoch auch, dass alles immer ein Gewinn und einen Preis hat. Jede Medaille hat zwei Seiten. Und so kommt jedes Geschenk mit einem individuellen Preis (im übertragenen Sinne), den du zahlen darfst. Das kann sich physich oder mental auspielen.
Ich möchte nochmal betonen: Es geht um deine Verbindung zu dir. Das ist deine Eintrittskarte zur Fülle und der Kreation eines Lebens, was du dir wünscht. Ich stehe erst am Anfang.
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