Berlin
- Annelie Schober
- Oct 11, 2024
- 5 min read

Berlin.
Ich werde oft gefragt, wie ich es in Berlin noch aushalte?! Warum ich noch in der Stadt wohne. Dies Frage stelle ich mir seit 2018 auch regelmäßig.
Berlin. Die Stadt, die eine Liebe und Abneigung zugleich in mir hervorruft. Und doch gewinnt die Liebe am Ende immer. Denn in keiner anderen Stadt war es so unwichtig, wie ich aussehe, wie ich rumlaufe, was ich mache oder welche Vorlieben ich habe. Ich bin nach Berlin gezogen, weil mich die Stadt vor fast 20 Jahren gerufen hat.
Es war ein Entkommen aus der Kleinstadt in Brandenburg, die für mich keine Inspiration und kein Verständnis für meinen Kleidungsstil bereit hielt. Die große Hauptstadt umarmte mich sanft und ich sollte erst später erkennen, dass ich eigentlich in ihre Fänge geraten war. Wie ein Oktopus schlangen sich Berlins Tentakel Arme immer wieder um mich, wenn ich nur daran dachte, den Ort zu verlassen. Und doch merke ich nun, das unsere Beziehung ganz langsam zu einem Ende kommt.
Berlin hat mir alles gegeben. ALLES. Vor allem sehr viel DRAMA. Und das ist so, weil ich es brauchte, um zu wachsen und aufzuwachen. In den letzten 20 Jahren habe ich eine Wandlung vollzogen, die mich in ein völlig neues Leben katapultiert hat. Alles ist anders als ich es gelernt habe und wie ich aufgewachsen bin. Und Berlin hat mir geholfen, zu der zu werden, die ich bin. Sie hat mir die richtigen Menschen zugespielt, die richtigen Erfahrungen und Umstände, so dass ich mich selbst erkennen konnte. Berlin ist jedoch nur ein Teil meiner Reise, aber ein sehr großer und wichtiger.
Wer mich kennt weiß, dass ich diesen Ort gern Höllenschlund nenne. Denn in Berlin stand mein Leben immer am Abgrund. Herzschmerz, Geldnot, Verloren sein, das sind die Worte die mich vorwiegend begleitet haben. In all dem lag jedoch auch eine Schönheit, eine Liebe und ein (un)sanftes Anstupsen, meinen eigenen Weg zu gehen.
Wie lebt es sich am Höllenschlund? Ganz einfach, man weiß nie, ob man direkt in den Abgrund gezogen wird oder sich mal kurz entspannen und die Sonne genießen darf. Ich spreche hier vor allem über die Energie dieser Stadt. Ich wohne im Epizentrum des Landes. Ich spüre hier sehr viel Dunkelheit, aber auch sehr viel Licht. Berlin ist ein Kraftort, der scheinbar alles bietet, was das Herz begehrt. Doch dort, wo die Politik ihren Hauptsitz hat, dort köcheln auch die Ideen der Unterwerfung und Kontrolle.
Ich kenne meine Stadt nicht so gut, ich spüre sie mehr. Sie gibt mir alles, was ich benötige, ausser Natur. Natürlich gibt es hier Bäume und Parks, doch ist die Stille der Natur nicht zu vergleichen mit der Stille der Stadt, die eigentlich nie schläft.
Mein Küchenfenster ist zu meinem Ort des Friedens geworden. Ich schaue in den Innenhof meiner Wohnanlage und direkt gegenüber ist eine Schule. Unter der Woche schreien also regelmäßig die Kids zu den Pausenzeiten wie wild umher, rennen und lachen. Manchmal verkloppen sie sich auch, alles schon gesehen aus meinem Fenster. Kindergeschrei ist anders als anderer Lärm. Es zeugt von Lebensenergie und Freude. Kinder sind bis zu einem gewissen Alter noch unbedarft und rein. Bis sie sie lernen müssen, wie man sich in der Gesellschaft zu verhalten hat. Dann beginnt unsere Konditionierung und der Weg des Traumas, welches wir Erwachsenen dann – so wie ich – über Jahrzehnte auflösen dürfen um wieder zu sich selbst zu finden.
Ich sage das ohne Vorwurf. Ich sage es, weil es so ist. Das, was hier auf der Erde gelehrt wir, ist einfach zum großen Teil Kontrolle. Wie kann man jemanden schnellstmöglich gefügig machen so das er/ sie macht, was jemand anderes will?!
Diese Welt ist ein Ort der Scheinfreiheit. Und da tönen gleich die Stimmen der Menschen, die von Demokratie reden und wie glücklich wir uns schätzen können weil in anderen Ländern ist es ja ganz anders bla bla bla.
Wer seinen Horizont erweitern möchte, der geht auf Reisen. Reisen hilft dir, eine eigene Meinung über die Länder und Sitten der Menschen zu erhalten. Dann braucht man nicht das nachplappern, was die Medien sagen oder Menschen sagen, die es aus den Medien gehört haben. Ich hab viel erlebt und gesehen und ich verstehe besser denn je, wie manipulativ die Regierung ist, wie manipulativ die Medien sind und wie sich Manipulation auch in meinem Leben auspielt.
Jetzt bin ich abgeschweift. Entschuldigt. Berlin. Soviele Jahre beherbergt mich diese Stadt schon im Casa Unicorn. Ich habe mir ein "Sanctuary" geschaffen, einen Ort des Friedens mitten im Trubel. Ich mag den Trubel um mich herum, aber nicht bei oder in mir. Kommen wir nun aber zum Wichtigsten Teil des Textes:
Warum bin ich noch hier?
Ich erkläre es (mir und anderen) meistens so:
Alle Seelen, die sich zu dieser Zeit inkarniert haben, um Bewusstein auf diese Erde zu bringen, also der Menschheit zu helfen, sie an ihre Göttlichkeit zu erinnern, werden genau dort in den Ballungsgebieten der dichten und „dunklen“ Materie benötigt, um das Licht zu sein, zu entzünden und wie ein Baum, verwurzelt gegen alle Widerstände das Licht zu halten.
Stellt euch vor, wenn alle Menschen, die über universelles Wissen verfügen, nur in den Spiri-Hotpsots Bali, Ibiza oder Hawaii abhängen würden (um nur wenige zu nennen), dann würde sich dort alles potenzieren und somit die Orte, die wirklich Licht benötigen, in der Dunkelheit belassen.
Es braucht bewusste Menschen nicht an Orten, die eh schon sehr speziell und besonders schwingen, sondern an Orten, die Unterstützung brauchen, weil sich dort allerlei Wirschness ansammelt. Es braucht auch Menschen in allen Berufen, die Bewusstseinsarbeit machen. Es ist wichtig, das Systeme verändert werden, und zwar von innen heraus. Ein System verändert sich von innen. Darum heisst es auch meinen Kreisen: Wie im Innen, so im Aussen. Es beginnt alles in uns.
Berlin hat mir soviel Leid und Schmerz beschert, dass ich soviel Liebe und Licht zugleich erfahren konnte. Denn wir „wachen“ nicht auf,, wenn alles immer schön ist. Nein, wir gehen endlich für uns selbst los, wenn alles ziemlich kacke ist und wir keinen Lebenmut mehr haben. Berlin hat mir geholfen, meine Lebensmüdigkeit zu überwinden, immer mit dem richtigen Maß an besch****eidenen Sitautionen und dann wieder jede Menge Magie.
Ich bin hier, weil ich hier sein soll. Und weil es so lange richtig ist, bis es sich nicht mehr richtig anfühlt. Je mehr ich spüre, das es Zeit ist zu gehen, desto dankbarer bin ich, desto mehr Liebe empfinde ich für diese Zeit hier. Das ist kein Abschiedstext, sondern eine Erinnerung an mich, dass alles seine Zeit hat, aber ultimativ alles auch zu einem Ende kommt.
Danke Berlin, du Höllenschlund. Astrokartografisch ist Berlin übrigens der Ort, an dem ich nur mit Lernfeldern beballert werde. Kein Ort, der besonders förderlich für meine Freude ist. Ich nicke jetzt sehr mit dem Kopf. Denn was soll ich euch sagen, Achterbahnfahren ist hier meine Spezialität, Drama mein bester Freund und Zucker meine liebste Speise. Also ja, ich war und bin meistens nicht so froh hier. Und genau das gilt es aber zu lernen:
Die Freude nicht vom Aussen abhängig zu machen.
Ich mache jetzt Schokoladen Fondu mit Bananen. Das bringt mir absolute Freude.
Ps: Berlin ist schon toll. Falls ich vergessen habe, dass zu erwähnen, hier noch schnell der Einschub.
Ciao.
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