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Annelie Schober

HEIMAT

Ein Text für alle Heimatlosen und Suchenden. Der Begriff Heimat ist für viele von uns an einen Standort gekoppelt. Heimat im klassischen Sinne verköpert den Ort, wo wir entweder unser „Zelt“ aufgeschlagen haben oder geboren wurden. Im digitalen Zeitalter, welches uns immer mehr ermöglicht, überall auf der Welt zu arbeiten, verliert der Begriff Heimat zumindest physisch immer mehr an Bedeutung. Ich persönlich hatte lange keinen Bezug zu dem Wort Heimat. Ich fühlte mich nirgends zu Hause, nirgends sicher oder verstanden. Heimat war ein Wort mit eher unschönen Erinnerungen und dem familiären Aussenseiter-Sein verbunden. Die für mich fehlende Heimat im Aussen war ein Gefühl, welches in meinem Inneren entstand und mich zu einer Suchenden und Getriebenen werden ließ. Es ist seltsam. Manchmal suchen wir etwas mit aller Mühe und Verzweiflung und erkennen nicht, dass es schon bei uns ist. Der Wald ist - vor lauter Bäumen - nicht sichtbar und doch wissen wir, dass er da ist. Wir haben Augen aber können wir damit wirklich sehen? Ist es nicht vielmehr die Intuition, die uns manchmal den Weg weist, statt einem Schild zu folgen auf dem uns gesagt wird „Geh da entlang“? Lange Zeit wusste ich nicht, warum ich all die Dinge mache, die ich mache, alles durchleben musste, was ich erlebte und in einem einzigen Moment, inmitten eines Lotus Teiches wurde es mir klar: Ich bin auf der Suche nach meiner Heimat. Aber was ist Heimat? Für mich ist es ein Ort an dem ich mich sicher und geborgen fühle, an dem ich die Person sein kann die ich bin, nackt (auch kleidungstechnisch) und ohne Fassaden. Diese Heimat habe ich in meinem physischen Zuhause nie gefunden. Nicht weil meine Eltern so grausam oder meine Wohnungen so schrecklich waren, sondern weil ich mich mit meiner Einzigartigkeit nicht in ein System, in welches ich hinein geboren wurde, einfügen konnte. Das System erlaubte mir nicht, fremde Energieformen (auch Seelen genannt) zu sehen, meine Wahrheit zu sprechen und mich zu kleiden wie ich es gern wollte, auch wenn es manchmal eine „billige Version“ von Paris Hilton war (Zitat Fremder Mensch als ich 18 Jahre war). Meine einzige Fluchtmöglickeit waren meine Gedanken und meine ausgeprägte Fantasie. Auf die konnte ich mich immer verlassen. Dort war es sicher, dort durfte ich alles sein was ich wollte. Und so entwickelte ich das Talent des Schreibens. Ich erzählte mir selbst Geschichten in meinem Kopf, machte mich zum Hauptdarsteller. Jedes Mal, wenn ich zurück in die „reale“ Welt kam, traf es mich wie ein Schlag, denn diese Welt schien mir sehr grausam zu sein mit all den Vorgaben und Regeln, wie man zu sein hat. Meine Heimat fand ich in meinem Kopf aber nicht in der physischen Welt. Ich fing an zu reisen, zu prüfen, ob ich an einem Ort dieser Welt leben könnte. Aber nirgends fühlte ich mich heimisch denn auf diesen Reisen war ich mir (noch) nicht bewusst, was ich wirklich suchte. Ich strebte nach dem Digitalen Nomanden Dasein und dachte, es wäre schön, überall auf der Welt zu Hause zu sein, irgendwo würde ich schon dieses Gefühl von Heimat entwickeln. Fehlanzeige. Ich war an den schönsten Orten der Welt traurig und von Einsamkeitsgefühlen geplagt. Ich traf viele tolle Menschen und schloss neue Freundschaften, innerlich immernoch einsam, heimtalos. Statt mich dieser inneren Einsamkeit voll und ganz hinzugeben, suchte ich im Aussen nach Standorten, Wohnungen, Plätzen, wo mein zu Hause sein könnte. Wie heißt es so schön: „Home is where the heart is.“ Der klassischste Spruch von allen, den ich nicht mehr hören konnte bis zu dem Tag, als ich ihn in Australien einer Angestellen eines Leuchturm Souvenirs Shops erwiderte, als sie mich fragte, wo mein Zuhause sei. Das war einer der Momente, in dem ich dachte „Verrückt, dieser Satz, der ist wahr.“ Und zwar wahr, wenn ich ihn an keinen physischen Ort knüpfe. Das nächste klassische in diesem Text, auf das alle gewartet haben: Heimat ist in mir. Überraschung! Aber fühl das mal, wenn du blind bist und du einfach keine Verbindung zu dir selbst herstellen konntest weil man solange im Aussen verhaftet war und dir gesagt wird, dass Heimat deine Wohnung und Familie ist. Natürlich kann das die Heimat sein, im Physischen. Jedoch kann ich für mich sagen, dass sich all das Physische nie nach Heimat angefühlt hat. Für mich war immer klar: Nee, ich komme nicht von der Erde und hier hab ich nichts zu tun. So und das erzähl dann widerum deinem Umfeld: Hallo, ich komme vom Planeten Alalova, ich bin ein Einhorn und irgendwie auch Arielle die Meerjungfrau und meine Mission ist die von Sailor Moon, weil irgendwie bin ich auch Sailor Moon und will die Welt retten. Amen. Ich meine, wer das jetzt liest, denkst sicher auch „Die hat sie doch nicht mehr alle“ aber um ehrlich zu sein, dass ist meine Wahrheit. Denn ich weiß, was ich weiß und fühle was ich fühle und das ist wahr (Zitat from the best Alexandra Kruse). Ich bin, was ich sein will und alles was existiert, ist ein Teil von mir. Wonach ich also im Kern lange gestrebt habe, war meine Heimat. Und die Heimat gibt es für mich nicht fix im Aussen. Meine physische Heimat wechselt und reflektiert mein Inneres. Meine Seele will heilen, sich selbst erkennen als das was sie ist: Meine Heimat. Ich bin meine Heimat, egal wo, egal unter welchen Umständen, ob mit oder ohne Familie, Wohung oder sonstiges. Ich bin diejnige, die immer für mich verantwortlich sein wird, die sich selbst Geborgenheit und Schutz geben wird. Mir bleibt am Ende nichts anderes übrig als mich zu lieben, denn die einzige Person die immer für mich da sein wird, bin ich selbst. Und dieses Gefühl suchen wir so oft im Aussen in einer Partnerschaft. Auch ich habe lange versucht, dieses Gefühl im Aussen zu finden. Es war mir nicht vergönnt, nein, ich durfte Höllenqualen erleiden (nicht nur beim Yoga). Meine Steine auf dem Weg der Erkenntnis durfte ich alle schön selbst weg räumen und habe dabei oft geflucht wie Gollum, schizophren zwischen "Was soll der ganze Sch*** eigentlich" und einem "Halleluja Jesus, Maria im Himmel!" Doch heute stehe ich da wie Gandalf und schreie „You shall not pass“ wenn da wieder jemand über meinen Grenzen rennen will und meine innere Heimat attackiert. Kannste vergessen! I know my values, worth and I got my shit together (inspired by Alexandra Kruse again. Ich glaube, die channelt hier auch grad durch mich durch.) Zurück zum Anfang. Ein zu Hause zu haben bedeutet spirituell gesehen nicht, in einer schönen Unterkunft zu wohnen und deinem Geburtsland treu verhaftet zu sein, nein, es geht viel tiefer. Wir sind alle Energie, die frei fließt. Unsere Heimat ist im Kern natürlich in uns. Und wenn wir dies erkennen und fühlen, wird dir im Aussen die schönste „Heimat“ zur Verfügung gestellt. Und um das zu erleben, wird uns manchmal alles genommen, an das wir unseren Heimatgedanken gehaftet haben. Meine Heimat ist in mir und niemand wird mir dies je nehmen können, egal wo ich bin und in welchen Umständen. Klingt mega einfach, hat allerdings 34 Jahre bis zur Erkenntnis gedauert. Vielen Dank an den Wels im Lotus Teich, der mich heute minutenlang angestarrt hat und mir damit diese Erleuchtung schenkte. Und Danke auch an Alexandra, die energetisch mitgeschrieben hat obwohl wir kein Wort gewechselt haben. Thats magic.


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